Filmscreening und Diskussion
Raus aus dem Ghetto
Alternativen zum süditalienischen Landwirtschaftsverbrechen
Donnerstag, 4. Februar 2016, 19 Uhr
In Italiens Landwirtschaft arbeiten jedes Jahr rund 300’000 ImmigrantInnen, davon 30% ohne gültigen Vertrag. Beim Pflücken unserer Tomaten, Oliven und Orangen werden sie massiv ausgebeutet: Sie sind unterbezahlt und überarbeitet. Oftmals sind sie gezwungen, in improvisierten Siedlungen, den sogenannten “Ghettos” zu leben. Dazu Hervé (Papa Latyr Faye) “Hinter euren Tomaten liegt unsere Slavenarbeit.
Yvan Sagnet und Leo Palmisano schreiben in ihrem kürzlich erschienenen Buch Ghetto Italia (Fandango 2015), dass das Caporalato-System der illegalen Beschäftigungsverhältnisse mit der inneren Logik eines Arbeitsmarkts korrespondiert, die die ganze Italienische Halbinsel durchdringt.
Was hält diesen kriminellen Markt am Laufen und was vor allem sind die Alternativen?
Ein SpezialistInnenteam verschiedener europäischer Universitäten, die Protagonisten des Films “La Belleville” und AktivistInnen aus Italien diskutiert die Ghetto-Ökonomie Süditaliens und nehmen vor allem La Capitanata (Puglia) und Vulture (Basilicata) in den Blickwinkel. Der Diskussion geht ein gemeinsames Filmscreening des Dokumentarfilms “La Belleville” von Francesco Belizzi voraus.
Der Anlass eröffnet ein Forschungsprojekt, das vom SNIS (Swiss Network for International Studies) finanziert wird.
Programm:
19.00: Eröffnung und Einführung durch Katharina Morawek (Shedhalle Zürich) und Sarah Schilliger (Universität Basel)
19:15 Filmscreening La Belleville (Francesco Belizzi)
20.00: Diskussionsrunde mit Papa Latyr Faye & Mbaye Ndiaye (Casa Sankara), Yvan Sagnet (vormals CGIL, Autor von “Ghetto Italia”), Mimmo Perrotta (Universität Bergamo, Funky Tomato), Elettra Griesi (Universität Kassel), Moderation Timothy Raeymaekers (Universität Zürich)
Anschliessend Bar!