Vortrag mit anschliessender Diskussion
Das militarisierte Grenzsystem und die Migrationspolitik im Mittelmeer
Forensische Ozeanographie
Montag, 6. Juli 2015, 18 Uhr
mit Charles Heller (Centre for Research Architecture, Goldsmiths College / Watch the Med)
In englischer Sprache mit Flüsterübersetzung
Es scheint unmöglich, feste Grenzen auf dem Meer zu ziehen, insbesondere für diejenigen, die es beherrschen wollen: das Meer erscheint als Ort absoluter Freiheit und Bewegung.
Im Rahmen des Workshops wird Charles Heller zeigen, dass die Meere mehr und mehr regiert und kontrolliert werden. Ein komplexer Überwachungsapparat ist die Basis für eine Politik, die Gewässer teilt und einteilt und Bewegung reguliert. Das EU-Migrationsregime hat so das Meer in ein tödliches Gewässer verwandelt.
Doch die Mittel der Überwachung des mediterranen Raums können gegen das Grenzregime in Stellung gebracht werden, indem die Verletzung der Rechte von Migrant_innen auf See dokumentiert und die Verantwortung für die Toten zugeordnet wird und nicht ungestraft bleibt.
Charles Heller ist Mitbegründer des Netzwerks Watch the Med (www.watchthemed.net)