Workshop

Kritische Institutionen in Gesellschaft

14. – 15. Januar 2017

Programm

Samstag, 14. Januar 2017

ab 18:00

Anlässlich der Ausschreibung des neuen Teams per August 2017 organisiert der Vorstand der Shedhalle einen öffentlichen zweitägigen Workshop zu Organisationsformen, Produktionsverhältnissen und Arbeitsbedingungen von kritischen Kunstinstitutionen.

An zwei Tagen wird in verschiedenen Formaten mit Gästen und den Teilnehmer_innen gemeinsam diskutiert, welche Herausforderungen sich heute für auf gesellschaftspolitische und kritisch-emanzipatorische Praxen fokussierte Institutionen wie der Shedhalle stellen.

Welche theoretischen und soziokulturellen Schwerpunkte gilt es zu verfolgen? Wie verhält sich der Anspruch auf Anbindung an kritische Wissensproduktion und politischem Aktivismus zu den institutionellen Bedingungen der Kunstvermittlung? Wie können Strukturen gefördert werden, die sich Prekarisierung und neoliberaler Kreativitätsimperative widersetzen? Wie ist mit dem Spagat der Shedhalle in Wollishofen zwischen lokalem sozialem Engagement und internationaler Positionierung umzugehen? Vor diesem Hintergrund sollen nicht zuletzt auch Strategien diskutiert werden, wie sich kritische Kunstinstitutionen gegenseitig unterstützen können.

22:00 Live Act: Taimashoe & No I Don’t

Sonntag, 15. Januar 2017

ab 10:30 – 13:30 parallele Workshops

Einführung, Themen und Gruppenbildung

[1] Ethik der Zusammenarbeit

Julia Huber, Harika Jakob, Elke Krasny, Raum*Station, Irene Revell

[2] Institutionelle Attitüden

Madeleine Amsler, Camilla Franz, Egija Inzule, Felipe Polanía Rodríguez

Teilnehmende

Samia Henni
Dozentin an der Haute école d'art et de design in Genf, Postdoc am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur (gta), ETH Zürich und Mitglied des Vereins Shedhalle. Sie arbeitet an der Schnittstelle kolonialer Politiken, militärischer Massnahmen sowie Kunst, Architektur und Planung.

Elke aus dem Moore
Leiterin der Abteilung Kunst am Institut für Auslandsbeziehungen (ifa). Von 1999-2002 war sie Kuratorin der Shedhalle. 2003 - 2006 Künstlerische Leiterin des Künstlerhauses Stuttgart. Ihr kuratorischer und programmatischer Ansatz folgt dem Prinzip der Begegnung, des Austauschs und des Dialogs.

Taimashoe & No I Don’t
Taimashoe (Gessica Zinni) sammelte ihre musikalische Erfahrung im Banjo-Guitarren-Duo Anaheim. Parallel dazu tüftelte Zinni an diversen experimentellen Sounds und vereint diese nun zu einer neuartigen Collage, bestehend aus trüben Gitarrenreverbs, hallender Stimme und zynischem Text. „Ein Kompromiss zwischen Gospel, Shoegaze und Codeine-Pop“ wie sie es nennt. Durch den sich orchestral aufbauenden Geräuschnebel dringt ihre Stimme hindurch und hinterlässt eine ferne Erinnerung an urbane Prärien und verlotterte Schuppen: Empty spaces everywhere, but she likes to meet up with you there!

No I Don‘t (Franziska Koch) spielt ihre sphärisch, brummenden Sounds durch diverse kleinere und grössere Klang- und Rhythmuserzeuger und experimentiert freudig improvisierend durch Taimashoes „emty spaces“ und verzerrten Texturen. Lose zusammengesetzte, rauhe Kompositionen kommen mit verspielten Miniaturen zusammen.
https://taimashoe.bandcamp.com
http://www.franziskakoch.net, http://oor-rec.ch

Workshop:

Julia Huber, aktiv im Frauen*?!..Kafi des Raums für die Autonomie und das Ferlernen

Harika Jakob, Aktivistin der Autonomen Schule

Elke Krasny, Kuratorin, Theoretikerin und Professorin an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind sozial engagierte Kunst, feministische Historiografie, urbane Epistemologie und post-koloniale Theorie.

RAUM::STATION
Ist ein im März 2016 eröffneter, kollektiv organisierter Raum für mediale, bildende, performative, literarische und diskursive Künste. Wir sind eine Gruppe von zehn Personen, die sich mit dem gemeinsamen Anliegen zusammengefunden haben, die Raum®Station mit für uns dringlichen und interessanten Inhalten zu füllen.

Madeleine Amsler
Kunsthistorikerin und freischaffende Kuratorin, kuratiert zusammen mit Marie-Eve Knoerle die Performance Plattform .perf. und gründete 2012 The Embassy of Foreign Artists in Genf.

Camilla C. Franz
Praxisforscherin zu Re-Engaging Freire in Zürich im Another Roadmap School Cluster Interwining Histories of Art Education, seit 2015 Leitung Vermittlung Johann Jacobs Museum, 2013-15 Teil des Teams Shedhalle (Un-)Learning Community.

Egija Inzule
Kuratorin, bis vor kurzem arbeitete sie am Istituto Svizzero di Roma, wo sie am Studio Roma mitwirkte und mit dem Künstler Fred Lonidier die Ausstellungsserie STRIKE erarbeitete. Als letztes arbeitete sie an der Ausstellung THE GEO POLITICS OF MONETIZED AIRSPACE — Come Fly with Me, I Meet You by the Airside Gucci Concession at 4, Fox Fur Hat mit Kuenstlerinnen Martha Rosler und Sarah Staton am Midway Contemporary Art in Minneapolis.

Felipe Polanía Rodríguez
Politischer Aktivist, Kunstvermittler und Mitgründer der Autonomen Schule und der politischen und künstlerischen Gruppe AntikultAtelier in Zürich. Von 2014 bis 2015 Kunstvermittler in der Shedhalle Zürich und seit 2015 zuständig für Projekte und Spezialprogramme für das Radio LoRa in Zürich.

Irene Revell
ist Kuratorin und Forscherin aus London. Ein Grossteil ihrer Arbeit seit 2004 ist mit Electra verbunden, einer Londoner Agentur des Kuratierens. Seit 206 ist die Mitglied der Cinenova Working Group, die kolletiv die feministische Filmdistribution von Cinenova betreut. Sie ist Visiting Curator des MA Programms zu Sound Arts an der Univeristy of the Arts London, wo sie zugleich an einem PhD arbeitet, der mit dem AHRC TECHNE ausgezeichnet wurde.