show full navigation «
Öffnungszeiten

Di 14 bis 18 Uhr
Mi 14 bis 18 Uhr
Do 14 bis 21 Uhr
Fr 14 bis 18 Uhr
Sa – So 12 bis 18 Uhr

Verein Shedhalle

Rote Fabrik
Seestrasse 395
CH-8038 Zürich

Tel + 41 44 4815950
Fax +41 44 4815951

DE EN

Newsletter

Filmreihe #14

FLUCHT UND GRENZE - IM ARCHIV DER BILDER

Donnerstag, 9. Januar 2013, 19:00

„Halt! Grenze!“
Regie: Frédéric Gonseth, Thomas Gull, Marc-Antoine Schüpfer, CH 2004, 15 min

„Nazis in der Schweiz“
Regie: Edwin Beeler, CH 2004, 15 min

„J“
Regie: Fernand Melgar, CH 2004, 15 min

Drei Kurzfilme aus der Reihe “Regards en arrière / Blick zurück”, die von Filmemachern aus der Romandie und der Deutschschweiz realisiert worden ist, stellen kontroversielle Aspekte der Schweizer Geschichte zur Diskussion. Dabei wurden Materialien verwendet, die im Rahmen des Oral History Projektes „Archimob“ erstellt wurden. „Halt! Grenze!“ konterkariert das Schweiz-Bild, das der 1945 gedrehte Film „Die letzte Chance” verbreiten wollte: Das eines rettenden Hafens für jüdische Flüchtlinge während des 2. Weltkrieges. Trotz seines dokumentarischen Anstrichs war dieser Spielfilm weit entfernt von der historischen Realität. In „Halt! Grenze!“ dagegen erzählen Zeitzeugen aus der Westschweiz, Graubünden und dem Tessin von den realen Grenzverhältnissen, die weniger schmeichelhaft für das Image der Schweiz sind. Die sogenannten Frontisten wollten in den 30er-Jahren in der Schweiz die Ziele des Nationalsozialismus verwirklichen, die Demokratie abschaffen und einen korporatistischen, autoritären, antikommunistischen und antisemitischen Staat einführen. Zwei ihrer Anführer, Rolf Henne und Georges Oltramare, organisierten 1937 in Bern einen fingierten Staatsstreich. „Nazis in der Schweiz“ dokumentiert diese wenig bekannte Geschichte. “J” gibt schließlich dem Doyen der Schweizer Historiker_innen, Edgar Bonjour das Wort: Er befindet 1970, eine ganze Generation habe versagt und trage Verantwortung für die inhumanen Aspekte der Schweizer Asylpolitik. Egoismus in den Herzen der Bürger_innen und ein latenter Antisemitismus hätten dazu geführt, dass man die Augen davor verschloss. Am Ende bezieht er sich auf die Ergebnisse des Bergier-Berichts und stellt die Frage nach der Haltung der offiziellen Schweiz gegenüber Juden und Jüdinnen.